Der morgendliche Ansitz ist i.d.R. erfolgreicher als die Krähenjagd am Abend, da die Krähen morgens hungriger und zutraulicher sind. Zudem treten sie im Gegensatz zur Jagd am Abend eher in kleinen Trupps auf. Morgens sollte das Lockbild zur Krähenjagd sowie der Tarnschirm bereits im absoluten Dunkeln aufgebaut werden. So ist gewährleistet, dass Sie von keiner Krähe beim Aufbau beobachtet werden und somit keine Gefahr mit den Lockkrähen im Lockbild verbunden wird.
Die Vorbereitung auf die Krähenjagd ist neben der Tarnung einer der wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Lockjagd. Beobachten Sie die Schlafbäume, Futterplätze und Flugrouten. In der Nähe dieser Flugrouten lassen sich die Krähen am Einfachsten anlocken. Es lohnt sich immer, einen ganzen Morgen nur für das Auskundschaften zu investieren, damit Ihre Krähenjagd ein Erfolg wird. Generell fallen Krähen auf jede Art von Feldern ein. Bevorzugt wird alles, was frisch bearbeitet wurde da hier einfache Nahrung zu erwarten ist.
Auf der Krähenjagd wird der Tarnschirm an Hecken, Knicks oder Büschen platziert und integriert. Krähen, die zu hoch aufbaumen liegen meist außerhalb der Schussentfernung und warnen andere Krähen nachdem diese die Jagdabsichten erkannt haben. Auf der Krähenjagd mit Lockbild sollte man daher vor hohen Bäumen oder auch von Überlandleitung Abstand nehmen. Je intensiver die Krähen bejagd werden, desto ausgefeilter muss der Tarnschirm getarnt sein.
Das freundliche Lockbild auf der Krähenjagd simuliert durch die Lockkrähen einen beliebten Fraßplatz, was andere Krähen zum Einfallen bewegt. Das Lockbild besteht aus min. 10-20 Lockkrähen - hierbei gilt: viel hilft viel, da mehr Krähen, einen attraktiven Platz und Sicherheit signalisieren. Bei den Lockkrähen sollte man zu beflockten Vollkörper Lockkrähen greifen, da nur diese tiefschwarz sind und nicht reflektieren. Vom Selbstbeflocken raten wir ab, da der Flock nicht so haltbar ist, wie industriell beflockte Krähen. Als ideale Ergänzung beim freundlichen Lockbild hat sich der Krähenmagnet herausgestellt, ein Gerät, dass dafür sorgt, dass sich 3 Lockkrähen durch das Lockbild bewegen. Die Lockkrähen sollten in keiner Formation, sondern, wie in der Natur auch, kreuz und quer aufgestellt werden. Als Orientierung für den Schrotschuss sollte man die weiteste Lockkrähe in ca. 25m Entfernung aufstellen, mehr Abstand vom Schirm ist absolut nicht notwendig. Lassen Sie in der Mitte Ihres Lockbildes eine kreisrunde Lücke, dort werden die Krähen bevorzugt einfallen. Hier findet auch ein eventuell vorhandener Krähenmagnet Platz. Verstauen Sie bitte die Erdspieße immer getrennt von den Lockvögeln, so wird der Flock nicht unnötig beschmutzt. Zum gesonderten Transport bietet sich ein extra Beutel für die Spieße an. Auf die ansteckbaren Füße sollten Sie nur bei Frost zurückgreifen, da auch diese nur für Verschmutzung sorgen. Die Verschmutzungen oder große Beschädigung der Oberfläche der Lockkrähen wirken unnatürlich und erwecken bei der Krähenjagd Misstrauen. Vor der Krähenjagd Saison sollten die Lockkrähen gründlich gereinigt und Schadstellen mit einem Beflockungs Set ausgebessert werden.
Da Krähen sehr gut äugen brauchst Du bei der Krähenjagd unbedingt geeignete Tarnkleidung. Neben einer Jacke und Hose (zum Beispiel als auch Überziehanzug) sind eine Tarnmaske und Tarnhandschuhe zwingend erforderlich, um die hellen Hautpartien zu verdecken. Tarnanzüge als Überziehanzüge sind dafür sehr gut dafür geeignet. Beim Flugwild eignen sich dabei die Tarnmuster von Realtree (Max-5 oder Edge) oder Mossy Oak. Ziel dabei, ist es nicht, mit dem Hintergrund Eins zu werden, sondern die menschlichen Konturen aufzulösen, daher spielt insbesondere die Farbgebung des Tarnmusters eine Rolle. Daher ist auch eine Kombination aus verschiedenen Tarnmustern möglich. Zum Einstieg sollte der Krähenjäger mindestens eine Gesichtsmaske und Handschuhe tragen, um die hellen Hautpartien abzudecken. Eine entsprechend getarnte Jacke und Hose verbessert die Tarnung insbesondere wenn der Tarnschirm während der Krähenjagd verlassen werden muss. Gegen glänzende Stellen an der Flinte hilft Tarnklebeband oder Gewehrsocken.
Die Krähen gehören zum kleineren Flugwild und gelten in der Bejagung als schusshart. Für die sichere Schüsse und Weidgerechtigkeit ist eine gute Deckung notwendig. Je nach Verfügbarkeit und Vorliebe sollte Munition mit einer Schrotgröße von 2,5-3mm und einer Vorlage von 30-36 Gramm gewählt werden. Bei guten Anflug und guter Schussdistanz sind Schrotgrößen über 3mm nicht notwendig. Wir empfehlen Patronen mit 2,7mm und 36 Gramm. Wichtig ist, dass du deine Muntion im Zusammenspiel mit deiner Waffe auf dem Schießstand überprüfst. Wie bei der Büchse bekannt, zeigen sich auch bei der Flinte durch den Wechsel der Muntion erhebliche Unterschiede im Schussbild.
Als Krähenjagd Ausrüstung für die Lockjagd auf Rabenvögel empfehlen wir:
- 15-30 beflockte Lockkrähen
- 1 Krähenmagnet
- Tarnschirm oder Teleskopstangen
- Tarngardine und blickdichtes Tarnnetz
- Klemmen zur Befestigung der Tarnnetze
- Tarnkleidung aus mindestens Gesichtsmaske und Tarnhandschuhen
- ein bis drei Krähenlocker
Tipp: Kaufe mit deinem Jagdfreunden Krähenjagdset für die gemeinsame Krähenjagd.
In früheren Zeiten wurde aus den Krähen z.B. eine Krähensuppe und andere Gerichte zubereitet. Heute ist von der Bratwurst bis zur Krähenbrust einiges denkbar. Wer die Krähen nicht verzehren möchte, kann die Krähen ideal zur Hundeausbildung verwerten. Außerdem lässt sich damit der Luderplatz bestücken.


Die Krähenjagd im Sommer erfolgt in der Regel ab August auf den geräumten Ackerflächen. Die Lockjagd auf Krähen ist im Sommer auf die noch unerfahrenden Jungkrähen recht einfach. Das freundliche Lockbild mit natürlichen Vollkörper Lockkrähen besitzt einen geringeren Wiedererkennungswert und kann des öfteren auf der Krähenjagd eingesetzt werden.

























Die Krähenjagd mit Lockrähen macht eine schlagkräftige Krähenbejagung möglich und ist in der EU auf der Lockjagd weit verbreitet. Das Team von OVIS gibt dir Tipps und Erfahrungungen zum Auskundschaften, Tarnen mit Tarnkleidung und Tarnschrim, Locken mit Lockrähen und Krähenlocker und erfolgreichen Jagen auf der Krähenjagd. Das erfolgreiche Zusammenspiel von hochwertiger Lockjagdausrüstung, guter Jagdvorbereitung und das richtige Verhalten auf der Lockjagd machen die Krähenjagd zu einem besonderen Erlebnis.
Schreibt uns bei weiteren Fragen rund um die Krähenjagd: prostaff@ovis.de
Die Krähenjagd ist notwendig, da sich die Population der Rabenkrähen in den letzten Jahren stark vermehrt hat. Insbesondere in der Nähe von Ballungszentren finden Rabenvögel Schutz und optimale Lebensbedingungen. Krähen üben als Allesfresser neben anderen Predatoren einen weiteren negativen Einfluss auf das bedrohte Niederwild aus. Des Weiteren richten Krähen erhebliche Schäden durch Verunreinigung oder Zerstörung in der Landwirtschaft an. Mit der Bejagung der Rabenkrähen als Predator wird einen wichtigen Beitrag zur Niederwildhege geleistet.
Erlegte Krähen stören nicht in einem freundlichen Lockbild, wenn sie in natürlicher Körperhaltung neben den Lockkrähen positioniert werden. Jedoch liegen die Krähen nach dem Erlegen oft auf dem Rücken oder haben die Schwingen ausgebreitet. Die Krähen der Umgebung erkennen die erlegten Krähen schnell schipfen dann weit über dem Lockbild. Daher empfiehlt es sich, erlegte Krähen in den Tarnschirm zu holen, bzw. vom Hund apportieren zu lassen.
In erster Linie solle mit der vertrauten Flinte geschossen werden, so dass sich nicht verstärkt auf die Handhabung der Flinte konzentriert werden muss. Krähen, die dem Lockbild zustehen, sind leicht zu erlegen, da sie in der Regel fast in der Luft stehen. Dies geht mit einer Bockflinte, einer Querflinte und auch einer Selbstladeflinte. Die Selbstladeflinten besitzen einen Platzvorteil beim Beladen und der Ausführung in Tarnmustern.
Beim feindlichen Lockbild werden die Krähen mit einer Fuchsattrappe oder einer Uhu-Attrappe zum aggressiven Hassen der Attrappe gebracht. In der Regel ist diese Methode aber nur wenige Male im Jahr und nur für eine kurzen Zeitraum möglich und glückt nicht immer.
Ein Tarnschirm für die Krähenjagd ist zwingend notwendig. Du kannst Dir einen Schirm aus 4-6 Teleskopstangen und geeigneten Tarnnetzen selbst bauen. Bei den Tarnnetzen unterscheidet man zwischen blickdichten Netzen und Tarngardinen, durch die man hindurchsehen kann. Als Tarnnetze haben sich durchsichtigen Nylonnetze sogenannte "Tarngardinen" bewährt, da man aus dem Schirm heraus anstreichende Krähen erkennen kann, selbst aber getarnt bleibt. Alternativ kannst Du zu fertigen Tarnschirmen greifen, die schnell und einfach aufgebaut werden können. Um die eigene Kontur vor den anstreichenden Krähen zu verstecken, sollte man bei allen Tarnschirmen als Hintergrund ein blickdichtes Tarnnetz wie Blättertarnnetze verwenden. Zusätzlich empfiehlt es sich, Zweige, Gras usw. als zusätzliche Verblendung zu nutzen.
Bei den moderneren Flinten besteht die Möglichkeit die Würgebohrung durch den Einsatz unterschiedlicher Chokes zu wechseln und die Schrotgabe nicht nur über die Munition zu steuern. Zu Beginn der Krähenjagd zeigen offene Würgebohrungen mit 1/4 Chokes gute Ergebnisse. Bei der Krähenjagd zur Wintersaison sollte auf die stärkere Würgebohrung bzw. auf 1/2 bis zu 3/4 Chokes gewechselt werden.
Krähenlocker sind ein akustisches Lockinstrument auf der Krähenjagd und können Krähen und Elstern über weitere Distanzen anlocken. In Revieren mit einer schlechten Sichtbarkeit werden Krähen deutlich früher durch einen akustischen Krähenlocker angesprochen, als durch ein sichtbares Lockbild. Mit akustischen Krähenlockern wird die Lockjagd auf Krähen generell noch spannender. Da der Ruf der Krähe aufgrund der Kratzgeräusche etwas Übung bedarf, sollte man Lockpfeifen nur verwenden, wenn man sicher mit ihnen umgehen kann. Der Krähenlocker sollte bei der Krähenbejagung realistisch gespielt werden um die Krähen zu locken und nicht zu vergrämen. Der beste Lehrmeister ist die Beobachtung der Krähen in der Natur. Das Führen und Spielen mehrer Krähenlocker erhöht die Variablität in den Stimmen und steigert die Attraktivität eins Lockbildes. An einer Lockerkordel, dem sogenannten Lanyard lassen sich mehrere Locker gleichzeitig griffbereit halten. Das lang gezogene "Kraah-Kraah-Kraah" lässt sich mit etwas Übung gut nach machen. Neben dem Kontaktruf der Krähen sind noch der Futterruf und der Warnruf der Krähe bei der Lockjagd auf Krähen wesentlich.
Eine Gänseliege bietet sicher einer hervorragende Tarnung auf der Krähenjagd. Dennoch empfehlen wir dir die Gänseliege nicht auf der Krähenjagd, da die Gänseliege aufgrund der Schussposition nur einen eigeschränkten Schusswinkel bietet. Krähen kommen nicht immer gegen den Wind in ein Lockbild eingefallen. Das heißt das auch mit Anflügen aus dem Rücken zu rechnen ist. Aus der Gäneliege kannst du jedoch nur sauber nach vorne und zur Seite schießen, so dass du von hinten kommende Krähen nicht mitbekommst und schlecht beschießen kannst. Mit einem Tarnschirm und einen bequemen Ansitzstuhl bist du bei der Krähenjagd besser ausgerüstet.
Rabenvögel zählen zu den Sing- und Sperlingsvögeln und umfassen rund 120 Arten in 25 Gattungen. Die Rabenvögel sind mittelgroße Vögel mit kräftigem Schnabel und hoher Intelligenz. Zu den heimischen Rabenvögeln zählen die Rabenkrähe, die Nebelkrähe, die Saatkrähe, der Kolkrabe, die Elster, der Eichelhäher, der Tannenhäher sowie die Dohlen. In Deutschland werden Rabenkrähen, Nebelkrähen, Elstern und Eichelhäher als Federwild am häufigsten bejagt.
Die Krähenjagd im Herbst und Winter ist deutlich schwieriger als die Krähenjagd im Sommer. Die winterliche Krähenjagd von Dezember bis Februar ist besonders wichtig für die daraufflogende Brut- und Setzzeit des Niederwilds. Die Krähenjagd im Winter erfordert in der Regel kleinere Lockbilder aus nur einigen Lockkrähen. Bei der Anzahl der Lockkrähen solltest du dich an den natürlichen Verhältnissen im Revier orienteren.