
Rehwildjagd mit Jagdstrategien perfektionieren
Die Rehwildjagd ist eine der häufigsten Jagdarten in deutschen und europäischen Jagdrevieren. Das zunehmend gute Wetter im Frühjahr sollte genutzt werden, um das Rehwildrevier für das neue Jagdjahr vorzubereiten. Im Revier sind Sturmschäden aufzuarbeiten, Jagdstände auf Sicherheit und Sichtfeld zu überprüfen, Pirschwege zu räumen und Wildäcker sowie Salzlecken anzulegen. Je früher die Revierarbeiten abgeschlossen werde, desto weniger argwöhnisch reagiert das Rehwild zu Beginn der Bejagung.
Rehwild über das Jagdjahr in Intervallen bejagen
Die langfristig erfolgreiche Rehwildjagd erfordert die gezielte Hege des Rehwilds über den Jahreskalender. Die Jagdzeit für die Rehwildjagd beginnt in einigen Bundesländern bereits im April und reicht bis in den Januar. Der frühe Jagdbeginn zum Ende der Winterruhe soll in Waldrevieren die Wildschäden durch Verbiss reduzieren. Spätestens der 1. Mai ist in vielen Revieren der Stichtag für die Bockjagd und schwaches Rehwild. Nach der Besetzung und Verteidigung der Einstände gönnt sich das Rehwild eine Ruhephase im Frühsommer um den Juni. Im Sommer wird das Rehwild zur Blattzeit wieder aktiver und es können die reifen und abnormen Böcke zur Bockjagd mit dem Rehblatter angelockt werden. Die Hege der Rehböcke sollte gegen Ende der Blattzeit im Wesentlichen abgeschlossen sein bevor das Rehwild erneut eine Ruhephase einlegt. Die Rehwildjagd im Herbst und Winter nach der Blattzeit kann sich voll und ganz auf das weiblichen Rehwild fokussieren. Das Rehwild wird mit einer auf den Jahreskalender angepasste Jagdstrategie erfolgreich bejagt.
Rehwildjagd mit Jagdelementen erfolgreich anwenden
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Rehwild sichten und ansprechen
Die Rehwildjagd im Frühjahr setzt den Fokus auf der Bestätigung von schwachen Böcken und Schmalrehen. Hier lohnt es sich zu Beginn des Jahres die Sprünge zu beobachten. Bei mehreren Stücken Rehwild kann auch das unerfahrene Auge das Rehwild gut miteinander vergleichen. Nach der Winterruhe bringt der Frühling Bewegung in das Rehwild und löst die Rehwildsprünge auf. Nun ist es schon schwieriger jedes einzelne Stück Rehwild richtig anzusprechen. Auf Basis stetiger Beobachtung lässt sich das zu bejagende Rehwild im Frühjahr gut selektieren.

Rehwildeinstände ausmachen
Nachdem sich die Sprünge aufgelöst haben kannst du dir mit Ansitzen an Äsungsflächen einen ersten Überblick verschaffen. Die ersten Sonnenstrahlen nimmt das Rehwild dankbar auf und es lässt sich gut beobachten. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich auch abnorme Böcke ausmachen und bestätigen. Ferngläser und Spektive geben in Kombination mit einer Fotokamera wertvolle Hinweise für die spätere Rehwildjagd. Vereinzelte Pirschgänge durch das Revier zeigen Äsungsflächen, Einstände und Wechsel auf. Das Rehwild verhält sich zunehmend territorial und bei Feldrehen sind die Einstände durch Beobachtungen schnell ausgemacht. Waldrehe werden hingegen mit der zunehmenden Vegetation und Sichtweiten von deutlich unter 50 m fast unsichtbar. Umso wichtiger ist es einen frühen und guten Überblick über den Rehwildbestand im Revier zu erhalten.

Rehböcke bestätigen
Die Böcke markieren im März und April ihren festen Einstand mit Duftstoffen an Plätz- und Fegestellen. Dieses feste Territorium wird gegen andere Rehböcke verteidigt. Regelmäßige Revierfahrten um die einsetzende Dämmerung verschaffen einen guten Überblick auf den Rehwildbestand. Wärmebildkameras erleichtern das Auffinden von Rehwild im Bestand. Sofern die Wege nicht verlassen werden, reagiert das Rehwild bei Revierfahrten nicht argwöhnisch. Zur Überprüfung der wesentlichen Aufenthaltsorte des Rehwilds und Eingrenzung der Territorien unterstützen Wildkameras dauerhaft und unauffällig. Mit Lockmitteln kann das Rehwild an Wechseln vor die Kamera gelockt und für Aufnahmen kurzfristig gebunden werden. Auf Basis alle gesammelten Informationen lässt sich das zu bejagende Rehwild gut selektieren. Aufgrund der Standorttreue können zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgsversprechende Standorte für die Rehwildjagd im Jagdjahr festgelegt werden.
Auf der Rehwildjagd unbemerkt tarnen
Rehwild sind Fluchttiere und ist mit ausgezeichneten Sinnen ausgestattet. So windet das Rehwild sehr gut und nimmt mit einen Sehfeld von bis zu 300 Grad jegliche Bewegungen sofort war. Tarnkleidung in Kombination mit Tarnständen verschaffen dir eine optimale Deckung auf der Rehwildjagd.

Rehwildjagd mit wirksamer Tarnkleidung
Tarnkleidung verwischt die menschlichen Konturen, so dass das Rehwild den Jäger nicht direkt erblicken kann. Wirksame Tarnkleidung verdeckt als erstes die hellen und weit sichtbaren Körperpartien von Gesicht und Händen. Bei der Tarnkleidung ist die Abstimmung der Tarnmuster auf die jeweilige Vegetation sowie Jahreszeit wichtig. Je besser das Tarnmuster auf die Umgebung abgestimmt ist, desto weniger kann diese Tarnung vom Wild eräugt werden. Während der Pirsch ist das ständige Abglasen mit Fernglas oder Wärmebildkamera notwendig, um unbemerkt pirschen zu können.
Rehwildjagd aus dem Tarnstand
Wird die Rehwildjagd von Hochsitz oder Drückjagdbock ausgeübt, so sollte dieser mit einem Tarnnetz zusätzlich verblendet werden. Das Rehwild kann so die Bewegungen sowie menschliche Konturen auf dem Hochsitz deutlich weniger war nehmen. Rehwildeinstände ohne Ansitzeinrichtungen können zunächst mit einem kleinen Tarnschirm als Erdsitz bejagt werden. Auch abgelegene Revierteile können einfach mit einem Tarnschirm oder einer mobilen Ansitzleiter oder dem Klettersitz bejagt werden. Diese lassen sich flexibel transportieren und schnell vor Ort im Revier aufstellen.
Rehwild mit allen Sinnen locken
Die ausgezeichneten Sinne des Rehwilds kannst du auf der Lockjagd nutzen, um das Rehwild in deine Nähe zu locken. Das akustische Locken des Rehwilds zur Blattzeit ist für viele Reviere ein Höhepunkt auf der Rehwildjagd.
Rehwild zur Blattzeit akustisch locken
Die Blattjagd ist wohl die bekannteste Form das Rehwild mit Blattern über den Gehörsinn zu locken. Die Blattzeit findet innerhalb der Brunftzeit des Rehwilds im Sommer statt. Die Brunftzeit beginnt 67 Tage nach dem Setztermin der Ricken im Frühjahr. Somit ist die Blattjagd auf den roten Bock je nach Region zwischen Mitte Juli und Mitte August erfolgreich. Der Rehblatter erzeugt einen akustischen Reiz auf das Rehwild durch unterschiedliche Rehwildlaute. Auf der Blattjagd werden mit dem Rehblatter die Fieplaute von Rehwild mit dem Kontaktfiep, Rickenfiep, Sprengfiep, Kitzfiep und Klagefiep imitiert. Sind die Standard Fieplaute des Blatters alleine nicht erfolgreich, so kann der Bock manchmal durch Kombination von Sprengfiep und Plätzen zum zustehen gebracht werden. Auch die sogenannte Nachbrunft gegen Ende August ermöglicht in einigen Regionen das erfolgreiche Blatten.

Rehwild mit Lockmitteln über den Geschmacksinn locken
Mit der Anlage von Salzlecken wird der Mineralbedarf des Rehwilds für den Haarwechsel und die Milchproduktion unterstützt. Salzlecken werden vom Rehwild nach einer Gewöhnungszeit regelmäßig angenommen und locken über die Gabe von wichtigen Mineralien für die Ernährung. Die Attraktivität von Salzlecken kann mit Universallockmitteln zusätzlich gesteigert werden. Lockstoffe auf fruchtiger oder mineralischer Basis binden das Rehwild an diesen besonderen Ort.
Rehwild mit Duftstoffen über den Geruchsinn olfaktorisch locken
Universallockmittel, wie Anis, sind nicht nur für Rehwild sehr schmackhaft, sondern locken auch über einen intensiven Geruch. Duftstoffe können auch für die Beobachtung von Rehwild mit Hilfe von Wildkameras genutzt werden. Zuletzt sind Urinduftstoffe, wie Rehwildurin, während der Brunft besonders attraktiv für Rehböcke. Der intensive Uringeruch überdeckt zusätzlich den menschlichen Geruch, so dass der wechselnder Wind nicht sofort zum Abspringen des Rehwilds führt.
Rehwild mit Wildäckern locken und binden
Rehwild mit Rehwildattrappen über dem Sehsinn visuell locken
Das Locken von Rehwild mit Rehwildattrappen ist recht unbekannt. Was auf der Lockjagd bei vielen Wildarten absolut erfolgreich ist kann auch für die Rehwildjagd genutzt werden. Der Einsatz von Rehwild Attrappen funktioniert insbesondere in der Brunftzeit sehr gut. So reicht oft schon eine Rehwilddecke um die Aufmerksamkeit des Rehwilds auf die Attrappe zu lenken. In Kombination mit dem Rehblatter ist diese Form des Lockens besonders reizvoll.
Rehwild erfolgreich jagen
Die Rehwildjagd erfordert zu jeder Zeit hohe Aufmerksamkeit und Konzentration, um die entscheidende Jagdchance nicht zu verpassen. Auf der Rehwildjagd solltest du dich möglichst unbemerkt verhalten. Der Jagdrucksack für die Rehwildjagd sollte auf die Jagddauer abgestimmt sein.
Rehwild bei optimalen Wetter jagen
Für guten Jagderfolg sollte der Wetterbericht zur Rehwildjagd stetig im Blick gehalten werden. Starker Wind und zusätzlicher Regen werden auch von dem Wild gemieden. Das Wild tritt bevorzugt nach Schlechtwetterereignissen aus dem Einstand heraus. Die Rehwildjagd beim geeignetem Wetter sorgt für und Ruhe im Revier. Während der Rehwildjagd sollte die Windrichtung geprüft werden. Das Wild sollte im besten Fall gegen den Wind bejagt werden.
Rehwild zur besten Ansitzzeit am Morgen oder am Abend bejagen
Rehwildjagd am Morgen ist für den Anblick von Rehwild am wahrscheinlichsten. Das Rehwild ist in der Uhrzeit von zwei bis drei Stunden um den Sonnenaufgang sehr aktiv. Zu dieser Uhrzeit zieht das hungrige Rehwild vom Einstand zu den Äsungsflächen zur Nahrungsaufnahme. In der kälteren Jahreszeit bewegt sich das Rehwild oft mit den ersten Sonnenstrahlen aus dem Einstand. Am Vormittag sind die Böcke dann vielfach auf den Äsungsflächen anzutreffen. Die Jährlinge und mittelalte Böcke verhalten sich eher unruhig und sichern ständig in Erwartung des älteren territorialen Bocks. Oft nutzen die Jährlinge auch die Ruhephasen der älteren territorialen Böcke, so dass die Jagdzeiten darauf angepasst werden sollten. Die optimale Ansitzzeit am Morgen verlagert sich mit dem Sonnenaufgang und muss an die Jahreszeit angepasst werden. Auf der Rehwildjagd am Morgen solltest du den Sonnenstand berücksichtigen, so dass sich die aufgendenden Sonne im Rücken befindet und einen Sichtvorteil gegenüber dem Rehwild bietet. Diese Position lässt sich mit einer mobilen Ansitzleiter schnell einrichten. Neben der Beachtung des Sonnenstandes sollte auf jeden Fall auf den Wind geachtet werden. Der menschliche Geruch kann mit Tarnmitteln abgesenkt oder verdeckt werden. Darauf reagiert das Wild überhaupt nicht oder eher unentschlossen, so dass dieser Moment entscheidend für den Jagderfolg sein kann.
Rehwildjagd am Abend
Die Rehwildjagd am Abend ist ein bis zwei Stunden um den Sonnenuntergang am erfolgreichsten. Nun solltest du mit der Sonne jagen, so dass du den Kontrast des Rehwilds besser wahrnehmen kannst. Auf dem Abendansitz begrenzt die einsetzende Dunkelheit die Bejagung des Rehwilds.

Rehwild mit passender Waffe und Munition jagen
Die Jagdwaffe für die Rehwildjagd besteht in der Regel aus einer Jagdbüchse oder einer Bockbüchsflinte. Ganz gleich welche Jagdwaffe für die Rehwildjagd gewählt wird, solltest du mit dieser Waffe vertraut sein und diese intuitiv bedienen können. Zu Beginn des neuen Jagdjahrs sollte ein Kontrollschuss für die Rehwildjagd mit der gewünschten Jagdwaffe selbstverständlich sein. Die Munition für die Rehwildjagd sollte auf die Reviergegebenheiten und andere Wildarten abgestimmt sein. Für eine zielsichere Schussabgabe solltest du angestrichen oder aufgelegt schießen. Im freien Gelände oder im Tarnschirm bieten Zielstöcke hilfreiche Stabilität zur Beobachtung und den Schuss. Während des Schusses ist es wichtig durch das Feuer zu sehen, um das Abkommen und die Pirschzeichen des Wilds zu verfolgen. Nach dem Schuss sollte die Jagdwaffe im Anschlag sofort nachgeladen werden, um Handlungsfähig zu bleiben. Wurde das Rehwild erfolgreich gestreckt so solltest du gute 10 Minuten unbemerkt abwarten. Das Wild der Umgebung wird sich in dieser Zeit wieder beruhigen und dich nicht so schnell mit dem Schuss in Verbindung bringen.

Rehwild für nachhaltiges Wildbret nutzen
Rehwild besitzt hochwertiges und schmackhaftes Wildbret. Das Wildbret des Rehwild besteht im wesentlichen aus den Keulen für Braten, Schnitzel und Steaks, dem Rücken für Braten, Steaks und Medaillons, den Blättern und Nacken für Braten Gulasch und Hack, sowie den Rippen für Gulasch, Hack und Eintopf. Das Wildbret des Rehwilds ist sehr zart und leicht bekömmlich. Die moderne Zubereitung des Rehwilds erzeugt geschmackvolle Gerichte für das gesamte Jahr.
OVIS Jagdtipps für die Rehwildjagd
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