Der 1. Mai ist in den meisten Bundesländer wie NRW oder Bayern der Stichtag um Rehwild und insbesondere den Rehbock zu bejagen. Den Tag der Arbeit nutzen zahlreiche Jägerinnen und Jäger für die Hege des in fast allen Revieren vorkommenden Rehwilds. Der Maibock ist oft die erste Beute in dem neuen Jagdjahr und wird von vielen sehnsüchtig erwartet. Durch eine gute Selektion und Erlegung der geeigneten Rehböcke zu diesem frühen Zeitpunkt wird der Bestand nachhaltig gestärkt. Für diese gezielte Bockjagd ist eine gute Vorbereitung notwendig.
Der beginnende Frühling bringt Bewegung beim Rehwild und löst die Rehwildsprünge auf. Das zunehmend gute Wetter im Frühling sollte genutzt werden, um das Revier für das neue Jagdjahr vorzubereiten. Im Revier sind Sturmschäden aufzuarbeiten, Ansitzeinrichtungen auf Sicherheit und Sichtfeld zu überprüfen, neue Ansitzeinrichtungen zu planen. Sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, kann mit der Anlage von Wildäckern begonnen werden. Mit Salzlecken wird der Mineralbedarf des Rehwilds zusätzlich unterstützt.
Am Morgen sind die zwei bis drei Stunden um den Sonnenaufgang für einen Rehbock Anblick am wahrscheinlichsten. Zu dieser Uhrzeit ziehen die Böcke zwischen Einstand und Äsungsflächen. Sitzt man so an, dass sich die aufgendenden Sonne im Rücken befindet, hat der Jäger bereits einen Sichtvorteil gegenüber dem Rehwild. Diese Positon lässt sich mit einem mobilen Ansitzbock sekundenschnell einrichten und mobile Ansitzleitern leisten im Wald schnelle Unterstützung.
Am Vormittag sind die Böcke dann vielfach auf den Äsungsflächen anzutreffen. Die Jährlinge und mittelalte Böcke tauchen verhalten sich eher unruhig und sichern ständig in Erwartung des älteren territorialen Bocks. Oft nutzen die Jährlinge auch die Ruhephasen der älteren terrtorialen Böcke, so dass die Jagdzeiten darauf angepasst werden sollten.
Die Bockjagd im Mai sollte den Schwerpunkt auf die Erlegung von Jährlingen und Schmalrehe liegen. Die schwachen, jungen und schlecht veranlagten Böcke werden selektiert und zum Beispiel als Knopfböcke gestreckt. Die am besten veranlagten Rehböcke sollten zur Fortpflanzung erhalten bleiben. Bei den weiblichen Stücken werden ebenfalls die schwachen Schmalrehe gestreckt. Somit fördert die Rehwildjagd auf schwache Stücke im frühen Mai den gesamten Rehwildbestand im Revier. Der frühe Zeitpunkt hat zudem den Vorteil der noch schwächeren Vegetation, so dass schwaches Rehwild im Feld noch gut ansprechbar ist.
Die korrekte Ansprache des Rehwilds ist bei manchen Stücken trügerisch. Umso wichtiger ist es einen guten Überblick über den Rehwildbestand im Revier zu erhalten. Der Fokus liegt auf der Bestätigung von schwachen Böcken und Schmalrehen. Die ersten Sonnenstrahlen nehmen auch das Rehwild dankbar auf und so lässt es sich gut beobachten. Hier lohnt es sich zu Beginn des Jahres die Sprünge zu beobachten. Bei mehreren Stücken Rehwild hat auch das ungeübte Auge gut Vergleichsmöglichkeiten. Sobald sich die Sprünge aufgelöst haben verschaffen frühe Ansitze an Äsungsflächen und vereinzelte Pirschgänge durch das Revier einen guten Überblick zu Einständen, Äsung, Wechseln und Plätz- und Fegestellen. Bei der Überprüfung dieser wesentlichen Aufenthaltsorte des Rehwilds leisten Wildkameras gute und unauffällige Unterstützung. Über Lockmittel kann das Rehwild an Wechseln angelockt und kurzfristig gebunden werden. Auf Basis dieser Informationen lässt sich das zu bejagende Rehwild gut selektieren und erfolgsversprechende Orte für die Bejagung planen. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich auch abnorme Böcke ausmachen. Abgelegene oder Revierteile können einfach mit mobilen Ansitzeinrichtungen bejagt werden. Diese lassen sich flexibel und bequem vor Ort aufstellen.
Am Vormittag sind die Böcke dann vielfach auf den Äsungsflächen anzutreffen. Die Jährlinge und mittelalte Böcke tauchen verhalten sich eher unruhig und sichern ständig in Erwartung des älteren territorialen Bocks. Oft nutzen die Jährlinge auch die Ruhephasen der älteren terrtorialen Böcke, so dass die Jagdzeiten darauf angepasst werden sollten.
Die Bockjagd am Abend ist die zwei bis drei Stunden um den Sonnenuntergang am erfolgreichsten. Nun sollte der Jäger wieder mit der Sonne im Rücken jagen, so dass der Kontrast des Rehwilds besser wahrgenommen werden kann. Auf dem Abendansitz begrenzt die einsetzende Dunkelheit die Bejagung. Neben der Beachtung des Sonnenstandes sollte auf jeden Fall auf den Wind geachtet werden. Der menschliche Geruch kann mit Tarnmitteln abgesenkt oder verdeckt werden. Darauf reagiert das Wild überhaupt nicht oder eher unentschlossen, so dass dieser Moment entscheiden für den Jagderfolg sein kann.
In der Blattzeit kann auf die braven und oft heimelingen Böcke gejagd werden. Insgesamt sollte die Hege der Rehböcke größtenteils gegen Ende der Blattzeit abgeschlossen sein. Die Jagd auf das Rehwild im Herbst und Winter kann sich dann voll und ganz auf die weiblichen Stücke fokussieren.
Die verregneten Tage der jagdfreien Zeit sollten dazu genutzt werden, um die Jagdausrüstung gründlich zu überprüfen und die Jagdwaffen auf dem Stand zu führen. Ein klemmender Schießstock wäre ärgerlich. Werden die Revierarbeiten zu Beginn des Frühjahrs durchgeführt, hat das Rehwild ausreichend Zeit sich an die Veränderung wie Ansitzeinrichtungen oder Tarnnetze im Revier zu gewöhnen. Dies erhöht die Vertrautheit des Wildes zu Beginn der Bockjagd.


































